Lyrik


E l d o r a d o

 

Die Sonne verläßt
glühend das Himmelsgewölbe
der Tag flieht ins rubinrote Licht
und Engel schweigen
: Luna gebiert die Nacht

glimmernd ruht der Strom des Vergessens

seine Wogen umschmeicheln
sanft schäumend die Küste
und Myriaden von Nymphen
 tummeln sirrend in
geisterhaften Meerestiefen

der Wind flüstert sein Abendlied im Dämmerlicht

elysische Idylle
jenseits der Zeit



Licancábur

(im Norden Chiles)

Licancábur - du lebender Berg
Jahrtausende alter
heiliger Berg der Inkas
stiller Zeuge versunkener Zeiten
man nennt dich
den 'Berg der Kalten Sonne'
wo die Götter wohnen

erzähl uns deine Geschichte
die uralte verwehte Geschichte
von singenden Pan-Flöten
die ihre melancholischen Lieder
über deinen Gipfel hinweg
in die Täler schicken
in die Täler der Inka-Dörfer
wo Kinder  unbeschwert singen
und die Alten im zauberischen Tanz
ihre Götter feiern

Licancábur - du lebendiger Berg
im Federwolkentanz
dir zu Füßen stolzieren Flamingos
durch die eiskalten Seen

Geysire sprudeln dampfend
Tropfengesänge aus karger Erde




Wenn die Nacht herabsinkt
geht ein Raunen durch die Berge
die Luft ist gefüllt von alten Geschichten
die die Bäume sich zuflüstern und
die Blätter nicken stumm im leisen Wind.

Das ist die Zeit wenn Menschen in
Morpheus Armen liegen und der
stille Mond ihre Träume erhellt

- jene Sehnsucht aus Kindertagen

Vernissage

Buntes Treibgut
an der Küste der Eitelkeiten
hangelt sich von Werk zu Werk
borniertes Flüstern
über Kunst und Welt
: eingerahmte Intellektualismen :
schleimende Worte
die am Kunstwerk hängenbleiben
vollenden es zur Genialität
das einzige Prickelnde
ist der verschwendete Sekt
der die Etikette zu lösen droht

Kunst-Adel verpflichtet


Zwischen den Wendekreisen

Die Wüste -
tags lacht sie
aus gleißender Sonne
und heißen Lüften
strahlt nachts
aus klarem Mond
und kalten Winden

Sternengeflüster
hinter Wolkendichte
und der Passat trägt meine
Angst hinaus ins Meer

taumelnd durchschreite ich
das Tor der Tränen
und begebe mich auf die Suche
nach der Oase des Lichts

Sequenz

Tränentau

auf

Gedankenstaub

 

Schmerz

der

Tagschwärze

reißt an

Seelengliedern

wirbelt mich

an den

Zeitenrand

P olitische
H euchelei und
R epressalien sind die
A ntworten der
S ozialstaat-Demonteure auf
E ure Ignoranz und konformistisches
N ormverhalten

P hrasen
O ffensive
L ügen
I ntrigenstücke und
T aktische Heuchelei-
I nternationale
K riegskunst...




S o z i a l s t a at

on the rocks

wir haben
das große Los gezogen
:das trost-los
und das hoffnungs-los
das arbeits- und
das perspektiv-los


Auf den Schwingen meiner Träume
ziehe ich meine Kreise
zum Dach der Welt
gleite lautlos in entrückte Weiten
trunken von der euphonischen Stille
schwebe ich ins Elysium

- im Licht verliert der Schatten
seine dämonische Macht



Synthese der Moderne

Designerlächeln
auf
Silikongesichtern

gestylte Gedanken
aus
synthetischem Hirn

Modellaugen
in
manierierten Mienen

eloquente Hände
von
gekünstelten Körpern

genmanipulierte Worte
quellen breiig aus
gelifteten Mündern

N' I M M E R

(Beziehungsdrama)

nicht nie
und
nicht nimmer

nie nicht
und
immer nicht

aber
immer wieder
wieder nicht

 

du riechst
meine spur
folgst meiner fährte
du suchst
das weite
in mir
und begegnest
deiner enge